Irgendwann kommt für fast alle Trageeltern der Moment, an dem sie sich fragen: Ist es Zeit, mein Baby auf dem Rücken zu tragen?
Denn mit zunehmendem Alter wird das Baby neugieriger, will mehr sehen, dreht sich in alle Richtungen oder versucht sich sogar nach hinten zu beugen, um nichts zu verpassen.
Wenn das passiert, ist das der perfekte Zeitpunkt, um das Rückentragen auszuprobieren.
Viele Babys verweigern dann nämlich plötzlich das Tragen vor dem Bauch, weil sie dort einfach zu wenig sehen.

Ab wann kannst du dein Baby auf dem Rücken tragen?
Im Prinzip schon ab Geburt, aber das gilt wirklich nur für erfahrene Trageeltern oder wenn du dir Unterstützung bei einer Trageberatung holst.
Für alle anderen ist der richtige Moment gekommen, sobald das Baby eine stabile Kopfkontrolle hat. Meist ist das mit vier bis sechs Monaten der Fall.
Dein Baby auf dem Rücken zu tragen ist dann oft eine echte Erleichterung. Denn im 4. – 6. Lebensmonat deines Babys verbessert sich die Sehkraft weiter und es kann dann alle Farben erkennen und Gegenstände mit den Augen fixieren. Die Hand-Auge-Koordination wird ebenfalls immer besser. Und das will dein Baby üben. Wenn es dann nicht so viel sehen kann, weil es vor dem Bauch getragen werden, findet es das vielleicht gar nicht mehr so toll und es versucht, sich in „Fahrtrichtung“ zu drehen oder sogar sich so weit nach hinten zu lehnen, dass es etwas sehen kann.
Manche Babys treten in der Zeit auch komplett in den Tragestreik. Und da kommt das Rückentragen ins Spiel! Dein Baby sitzt sicher, kann die Welt in Blickrichtung mit dir gemeinsam entdecken und sich trotzdem jederzeit an dich kuscheln, wenn es müde oder überfordert ist. Tatsächlich schlafen viele Babys auf dem Rücken dann sogar schneller ein, weil sie unterwegs so viele Eindrücke verarbeiten.
Und ab wann als Elternteil?
Sobald du dich bereit fühlst.
Für manche Eltern ist es gar nicht so einfach, das Baby von der gewohnten Position vor dem Bauch auf den Rücken zu wechseln. Sie haben das Gefühl, ihr Kind nicht mehr so gut sehen zu können, und machen sich Sorgen, Signale wie Hunger, Müdigkeit und Unruhe zu übersehen. Das ist ganz normal.
Beim Rückentragen lernst du, dein Baby anders wahrzunehmen. Du hörst genauer hin, spürst seine Körperspannung und merkst mit der Zeit sofort, ob es sich wohlfühlt oder etwas braucht. Diese Form der Kommunikation ist anders, aber sehr innig, weil du dich stärker auf dein Gefühl verlässt.
Wenn du merkst, dass dein Baby vorne langsam zu schwer wird, du das Gewicht immer mehr in Schultern, Nacken oder Rücken spürst oder es dich ins Hohlkreuz zieht, ist es eine gute Lösung, dein Baby auf dem Rücken zu tragen. Dein Körper ist für das Tragen auf dem Rücken gemacht, denn dort verteilt sich das Gewicht natürlicher und entlastet gleichzeitig den Beckenboden.
Vorteile, wenn du dein Baby auf dem Rücken trägst
- Dein Körper ist für das Tragen am Rücken ausgelegt, das Gewicht verteilt sich besser und du entlastest Schultern, Nacken und Beckenboden.
- Dein Baby sieht mehr, erlebt die Welt mit dir gemeinsam in dieselbe Richtung und kann sich bei Bedarf trotzdem an dich schmiegen.
- Es ist praktisch im Alltag: beim Kochen, Treppensteigen, Spazierengehen oder Wandern. Du hast die Hände frei und bist beweglicher.
Wie kommt das Baby auf den Rücken?
Das klingt anfangs schwieriger, als es ist. Mit ein bisschen Übung geht es ganz leicht.
In meinem YouTube-Video zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du dein Baby sicher auf den Rücken bringst und worauf du achten solltest:
🎥 Rückentragen – so gelingt der Einstieg
Tipps zum Rückentragen
- Vorbereitung ist alles. Achte schon beim Tragen vor dem Bauch auf einen guten Sitz, damit später auf dem Rücken alles passt. Dort kannst du nämlich weniger nachkorrigieren.
- Befestige die Kopfstütze so, dass du sie gut erreichen kannst, wenn dein Baby einschläft. Nachträglich danach zu greifen, ist oft umständlich.
- Übe zu Beginn vor dem Bett oder Sofa, falls du dich noch unsicher fühlst. Ein weicher Untergrund gibt Sicherheit, falls etwas schiefgeht. Oder bitte jemanden, in den ersten Versuchen dabeizustehen.
- Geh gleich los, sobald dein Baby in der Trage sitzt. Bewegung hilft, dass es sich entspannt, und du selbst wirst dabei auch ruhiger. Herumstehen und Zurechtrücken mögen die wenigsten Babys. Lieber ein paar Schritte gehen und dann erst nachjustieren.
- Wenn dein Baby das tragen auf dem Rücken nicht mag, weil es dein Gesicht nicht sieht, stell dich vor einen großen Spiegel. So kann es dich trotzdem sehen. Wenn du selbst unsicher bist, hilft dir ein kleiner Handspiegel oder die Selfie-Kamera, um kurz nachzuschauen, ob alles passt.
- Und noch der wichtigste Tipp: Wähle einen Moment, in dem dein Baby satt, ausgeschlafen und zufrieden ist. Dann wird das erste Rückentragen mit Sicherheit entspannter.
Fazit
Das Baby auf dem Rücken zu tragen ist für viele Eltern der natürliche nächste Schritt, wenn das Baby größer wird.
Es schenkt dir Bewegungsfreiheit, schont deinen Körper und gibt deinem Baby eine neue Perspektive auf die Welt.
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Ich bin Herstellerin ergonomischer Babytragen und zertifizierte Trageberaterin aus Österreich.
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